Gelegen kommen
Dieser alleinerziehende Vater scheut sich nicht, die Ärmel hochzukrempeln und sich die Hände schmutzig zu machen…
Das Haus auf der anderen Straßenseite sollte eigentlich mir gehören. Der Plan stand bereits, es herrichten und dann wieder verkaufen. Damit würde ich genug Geld zusammenbekommen, um in den Westen zu meinem kleinen Mädchen zu ziehen. Doch dann schnappte es mir ein Gebot in letzter Minute vor der Nase weg.
Meine neue Nachbarin treibt mich in den Wahnsinn. Georgie hat eine große Klappe, Feuer im Hintern und endlos lange Beine. Sie ist sehr gut darin, mich kirre zu machen. Sie weiß genau, welche Knöpfe sie drücken muss, als hätte sie einen Kurs darin belegt, wie ich ticke. Ich vermute, dass das ihre Version eines Verteidigungsmechanismus ist, aber ich stehe jetzt mit einem zerstörten Traum… und einem gewaltigen Ständer da.
Ich will sie. Ich brauche sie.
Ich hasse sie auch irgendwie.
So sehr ich mich auch bemühe, ich kann mich nicht von ihr fernhalten.
Georgies Unerfahrenheit im Umgang mit Elektrowerkzeugen wird noch das Haus über ihrem Kopf einstürzen lassen. Das Mindeste, das ich tun kann, ist ihr zur Hand zu gehen. Ihr zu zeigen, wie man es richtig macht. Sie umzudrehen und an die Wand zu nageln.
Und als ich schließlich eine Kostprobe von ihr erhasche, bin ich Feuer und Flamme. Bleibe an ihrer scharfkantigen Seele hängen.
Jetzt bin ich hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, ein neues Leben mit meiner Tochter zu beginnen und Georgies angeschlagenes Herz zu heilen.